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Labyrinth unter dem Krautmarkt (Zelný trh)

__enk_web.jpg Der Krautmarkt zählt zu den ältesten erhaltenen Plätzen in Brno. Erstmals wurde der Krautmarkt Anfang des 13. Jahrhunderts erwähnt, und zwar unter dem Namen Obermarkt (Horní trh). Der heutige Name stammt aus dem 15. Jahrhundert. Der Krautmarkt war seit jeher ein reger Ort, an dem alltäglicher Handel herrschte.

Die hiesigen Keller unter einzelnen Häusern wurden hier vom Mittelalter bis zur Neuzeit angelegt – die meisten davon wurden während der Barockzeit errichtet. Sie dienten insbesondere zur Lagerung von Nahrungsmitteln, zur Bier- und Weinlagerung in Fässern während der Reifezeit, sowie als Versteck während der Kriegszeit. Vor allem stellten sie ein Umfeld für das Marktleben dar, das hier bis heute seit über 700 Jahren beibehalten blieb.  

Ursprüngliche Keller waren miteinander nicht verbunden. Über viele von ihnen hatten wir hunderte Jahre lang keine Ahnung, sie wurden erst im Laufe neuzeitiger im Brünner Untergrund durchgeführter Untersuchungen entdeckt. Damit die Stadt diese einzigartige architektonische Sehenswürdigkeit zugänglich machen konnte, war es notwendig, die Keller zuerst statisch zu sichern, um den Verfall auf diese Weise zu verhindern. Im 2009 wurden die Keller einer Sanierung unterzogen, wodurch dann deren Ausnutzung ermöglicht wurde. Damals wurden sie in eine Einheit verbunden. So entstand dadurch ein einzigartiges System historischer Kellergewölbe und –gänge, welches als Labyrinth unter dem Krautmarkt benannt wurde.  


Das Labyrinth unter dem Krautmarkt besteht aus zwei eigenständigen Anlagen. Der für die gesellschaftlich-kulturelle Nutzung bestimmte Teil befindet sich im unteren Teil des Krautmarktes in Richtung zum Theater Reduta. Im touristischen Teil wird die Brünner Geschichte dank den Führern in zeitgenössischen Kostümen direkt vor den Besuchern lebendig. Die Route führt  unter dem Platz nach oben zum Gebäude Malý Špalíček und liegt 6-8 unter dem Boden.

Im touristischen Teil des Labyrinths kann sich der Besucher eine Vorstellung davon machen, wie die Keller zum Zeitpunkt deren Entstehung genutzt wurden. Man kann zum Beispiel erfahren, wie Nahrungsmittel damals aufbewahrt wurden, wenn es anstatt Kühlschränke nur Keller gab: auf den Eichenrosten sieht man Bier- und Weinfässer und verschiedene Gefäße und Säcke mit Nahrungsmitteln. Man wird auch mit der Entwicklung der im Untergrund verwendeten Beleuchtungsmittel bekannt gemacht, von ersten Fackeln über Kienspäne und Kienhalter bis zu Talg- oder Paraffinkerzen und Petroleumlampen. In der Ausstellung findet man auch Gegenstände des täglichen Bedarfs, welche während der archäologischen Untersuchungen des Krautmarktes gefunden wurden.

Ein Teil der Besichtigung ist Alchimistenwerkstatt, die an all jene berühmte Ärzte, Apotheker und Physiker erinnert, die in Brno tätig waren und die Stadt in ganz Europa bekannt machten.

Auf hiesige Weinbautradition machen ein alter Weinkeller und historische Kneipe aufmerksam. Über die Schattenseiten des Lebens in damaligen Zeiten erzählen Repliken eines Prangers und eines Narrenkäfigs, die im 17. Jahrhundert auf dem Marktplatz angebracht wurden. Zum Schluss erfahren wir in der Straf- und Folterkammer, was unehrliche Handwerker, Kaufleute und Händler erwartet hat.   

Labyrint pod Zelným trhem (Labyrinth unter dem Krautmarkt)

Zelný trh 21
Brno 602 00
Tel.: +420 542 212 892
Fax: +420 542 427 155
labyrint@ticbrno_cz

Öffnungszeiten Dienstag-Sonntag  9- 18.

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